Q1 mit Wucht: 12-Wochen-Plan für Fokus & Momentum | Markus Dörr
Ziele · Fokus · Selbstmanagement

Q1 mit Wucht: 12-Wochen-Plan für Fokus & Momentum

Kein „guter Vorsatz“, sondern ein System: drei Outcomes, wenige Fokusprojekte, feste Blöcke, schlanke KPIs – und Rituale, die tragen.

1. Warum 12 Wochen wirken (Psychologie & Praxis)

  • Kürzere Feedback-Schleifen: Motivation bleibt hoch, Kurskorrekturen sind früh möglich.
  • Begrenzung: Weniger Ziele = weniger Aufmerksamkeitsreste (Attention Residue).
  • Commitment: Sichtbare Meilensteine (W4/W8/W12) erhöhen Verbindlichkeit.
Merksatz: Ein kurzer Horizont schärft Entscheidungen.

2. Setup: Rahmen & Regeln

  1. Max. 3 Ziele (Outcomes): „Von X nach Y bis W12“ (ergebnis-, nicht tätigkeitsorientiert).
  2. Fokusprojekte: je Ziel 1–2; klare Definition of Done.
  3. WIP-Limit: pro Person max. 2 Tasks „In Arbeit“.
  4. Fokusblöcke: 2–3×/Woche 60–90 Min. (z. B. Di/Do 9–11).
  5. Kommunikation: Async first (5-Zeilen-Update), Meetings 25/50 Min. mit DoD.

3. Plan in Phasen: Launch • Build • Finish

Woche 0: Architektur in 60 Minuten

  • Ziele (max. 3) + Key Results definieren.
  • Fokusprojekte wählen, Risiken + „Wenn/Dann“ notieren.
  • Fokusblöcke für 12 Wochen als Serie buchen.

Launch (W1–W4): Geschwindigkeit aufbauen

  • Kleinstes lieferbares Ergebnis (KLE): in W2 live.
  • Täglicher Flow-Check (5 Min.): Blocker lösen, nicht neue Arbeit ziehen.
  • Review W4: KR-Fortschritt, Scope-Stopliste schärfen.

Build (W5–W8): Tiefe & Stabilität

  • WIP diszipliniert halten: Finish-First-Regel.
  • Qualitäts-Check: DoD prüfen, Tech/Prozess-Schulden abbauen.
  • Review W8: Was ist „fast fertig“? → Vollendung vor Neues.

Finish (W9–W12): Liefern & Lernen

  • Scope-Freeze in W10: nur noch Fixes.
  • Stakeholder-Updates (5 Zeilen): ruhig, faktenbasiert.
  • Retro W12 (30 Min.): Erfolge, Bremsen, Prozess-Änderung (1).

4. Mini-KPI-Dashboard (max. 5 Zahlen)

  • Outcome-KPI 1: z. B. Leads/Monat, NPS, Durchlaufzeit.
  • Outcome-KPI 2: z. B. Umsatzanteil Fokusprodukt, Fehlerquote.
  • Fokus-KPI: 90-Min-Blöcke/Woche (Ziel ≥ 4).
  • WIP-KPI: Tickets „In Arbeit“ pro Person (Ziel ≤ 2).
  • Erholungs-KPI: Schlafkonstanz (±30 Min.).
Formel: „Was ich messe, schütze ich.“ – wähle Zahlen, die Verhalten steuern, nicht nur berichten.

5. Team- & Selbst-Rituale

  • Montag 10 Min.: Top-3 der Woche, Blocker sichtbar.
  • Mittwoch 5 Min.: Flow-Check, WIP-Disziplin.
  • Freitag 15 Min.: Schließritual, „Arbeitsplatz auf Null“.
  • Quiet Hours: tgl. 9–11 Uhr ohne Chat-Erwartung.
„Kultur schlägt Willenskraft – jeden Montag.“

6. Typische Fallen – elegante Gegenmittel

  • Zu viele Ziele: auf 3 kürzen; No-List öffentlich machen.
  • Meeting-Sog: 25/50-Min-Regel, Async-Update (5 Zeilen), Entscheidungen in „Fenstern“.
  • Scope-Creep: Freeze-Termin früh kommunizieren; Änderungen nur via „Change Mini-Board“.
  • Energie-Einbruch: 90-Min-Takt, Morgenlicht, Schlafkonstanz, kurze Aktivpausen.

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Faktencheck & Quellen

Thema Quelle / Studie
Ziele & Leistung Locke, E. A. & Latham, G. P. (2002). Goal-Setting Theory.
Unterbrechungen & Qualität Mark, G., Gudith, D., Klocke, U. (2008/2015). The Cost of Interrupted Work. CHI.
Attention Residue Leroy, S. (2009). Why is it so hard to do my work? OBHDP.
Meetings & Effektivität Allen, J. A. et al. (2015). The Science of Meetings at Work.
Erholung & Leistung Sonnentag, S. & Fritz, C. (2007). Recovery Experience Questionnaire.
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